KVR-Radtour vom 22. Oktober 2000

Vorbemerkung:

Die Radtour wurde in der WAZ und im Stadtpanorama angezeigt. Leider stand als Abfahrtsort nur das Hüttenwerk im Emscherpark ausgewiesen. Am Samstag gingen wir also am Pförtnerhaus im Hüttenwerk fragen.

Frage:“Wo startet morgen die Radtour des KVR?“ Antwort: „ Das wissen wir nicht. Unsere Radtouren sind für dieses Jahr beendet. Die morgige Radtour veranstaltet der KVR.“

Wie muß man das verstehen?

Ganz einfach. Es geht zwar u. a.um die touristische Vermarktung des Emscherparkes. Aber der KVR ist nicht unser Kirchturm. Und wer kann schließlich verlangen, daß wir über den eigenen Kirchturm hinwegdenken.

Es war übrigens ganz einfach: Der Start war am Pförtnerhaus und das schon für alle KVR Touren.

Um 11.00 sollte es losgehen. Verkehrsprobleme bei der Anreise verhinderten den pünktlichen Anfang. Unsere Tourenbegleiterin war noch nicht da. Der Tourenleiter war schon da und gab einige allgemeine Erläuterungen zum Emscherpark Nord.(Hüttenwerk)Gegen jede Erwartung für Ende Oktober kamen bei herrlichstem Radwetter 45 Leute zur Tour.

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Auf allgemeinen Beschluß und wegen vieler auswärtiger Gäste führen wir zuerst durch das Hüttenwerk. Harald erklärte uns ausführlich, daß die Idee des Emscherparkes Nord daraus geboren wurde, daß es einfach teurer gewesen wäre, die ganze Hütte abzureissen, Altlasten zu beseitigen anstatt sie als Landschaftspark zu renaturieren. (d.h. Fast gar nichts tun und der Natur Ihren Lauf lassen)

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Wir fuhren über den Sinterplatz zu einigen kleinen angelegten Gärten in denen früher das Erz abgekippt wurde. Vorbei ging es an den heute zum Klettern freigegebenen Bunkern sowie an dem Abenteuerspielplatz. Nun ging es in Richtung Delta (eine Zeltdisco)an Biotopen vorbei in denen bereits wieder seltene Tiere heimisch sind. Außerdem sind in diesem Park auch Pflanzen heimisch, deren Samen aus Australien, Südafrika und Amerika stammen. Diese sind mit den Erzlieferungen in Duisburg angekommen und sind dort wegen idealer Bedingungen heimisch geworden sind.

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Schließlich kommen wir wieder zurück zum Pförtnerhaus und überqueren dort die Emscherstr. um dort entlang der Parkplätze in den Teil Ingenhammshof hineinzufahren. Wir fahren bis zur kleinen Emscher und dort rechts in Richtung B8 An der Autobahnauffahrt überqueren wir die B8 und unterqueren die Autobahn um links in den „grünen Pfad“ einzubiegen. Es handelt sich hierbei um eine alte Werksbahntrasse, die zwar gerade erst eröffnet wurde, aber schon seit Jahren besteht. Hinter diversen Frimenplätzen entlang kommen wir schließlich wieder an die Kleine Emscher und biegen dort ab indem wir der kleinen Emscher folgen. Nach Überquerung von 2 kleinen Straßen und 1 Hauptverkehrsstraße erreichen wir schließlich die Lindnerstraße und folgen dieser nach links zum Stadion Niederrhein (Rot Weiß Oberhausen). Wir umrunden das Stadion und kommen an den Rhein Herne Kanal

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Am Verkehrsübungsplatz vorbei wollten wir an und für sich auf dem Kanalweg bleiben. Eine Brückenbaustelle, die vom Kanal aus betrieben wurde und die unser Tourenbegleiter auf dem Hinweg noch nicht vorgefunden hatte, zwang uns zurück und über die nächste Brücke auf die andere Kanalseite.

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Einmal den Berg hinunter (gelogen: Es gibt im Ruhrgebiet keine Berge, nur Brückenauffahrten) fuhren wir durch Eisenheim stracks auf den Gasometer zu. Hierin ist immer noch die Ausstellung „der Ball ist rund“. Hinter dem Gasometer überqueren wir auf dem Tausendfüßler wieder einmal den Kanal und diesmal auch die Emscher. Wir kommen an einer Skaterbahn vorbei und fahren auf das Ausstellungsgelände der „OLGA“ zu. (Oberhausener Landesgarten Ausstellung)

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Auch hier handelt es sich um eine Industriebrache. Hier ist man den anderen Weg gegangen und hat fast alle Industriereste weggeräumt. Den belasteten Boden hat man eingesargt. Es steht noch der Malakoffturm und ein Verwaltungsgebäude. Wir haben die Emscher bereits wieder überquert und fahren nun zwischen den beiden Gewässern auf dem Radweg in Richtung Gehölzgarten Ripshorst

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Hier hat der KVR seinen Hauptstützpunkt auf der Strecke. Es handelt sich um einen aufgegebenen Bauernhof, der wegen seiner geringen Größe nicht mehr rentabel zu betreiben war. Die Scheunen sind an Wohlfahrt- und ähnliche gemeinnützige Verbände vermietet. Hier haben wir erst einmal Pause gemacht und konnten Informationsmaterial einsammeln und Radkarten kaufen.

Nach der Pause fuhren wir durch einen Teil des Gehölzgartens bepflanzt mit Mammutbäumen und anderen bei uns ausgestorbenen Baumarten. (zumindest werden so in 20 Jahren die Bäume als solche erkennbar werden.

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Es ging wieder zurück. Diesmal an der anderen Kanalseite. Schließlich kamen wir zu „Schloß Oberhausen“. Wir durchfuhren den Kaisergarten. (Am Sonntag wegen der vielen Fußgänger nicht unbedingt empfehlenswert ... aber schöööön)

Im Schloß Oberhausen werden ständig Kunstausstellungen durchgeführt. Derzeit geht es um „Landmarken“ wie den Gasometer, das Hüttenwerk, die Zeche Zollverein unter anderem.

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Weiter durch den Kaisergarten.(Pfui ... Wenn man Enten sieht, denkt man nicht an Maronen, Rotkohl und Klöße)

Gegenüber dem Wassersportverein ist der Radweg plötzlich zu Ende und wir müssen zu Fuß den Kanal überqueren.(Quatsch.... Natürlich Brücke rauf mit dem Rad über eine Treppe, Brücke runter über eine Treppe)

Wir fahren am Kanal entlang in Richtung Duisburg, kommen an der Müllverbrennung, der Oberhau-seiner Schleuse und dem Westfriedhof vorbei schließlich zur Rückseite vom Mercator Center. Hier geht es entlang immer dem Weg nach und nach einem kleinen Linksschwenker sind wir auf der Berliner Str. Ein Stückchen weiter hinter der Wiesbadener fahren wir rechts in die Ökosiedlung am Hagenshof ein. Ökö in mehrerer Hinsicht: Kompakte Bebauung, begrünte Dächer, kein Keller und Blockheizwerke. Unter Einsatz einer Muskelhypothek und vermutlich der Mindestaus-stattung an Eigenkapital (ohne diese finanziert keine Bank) sind diese EFH auf Erbbaugrundstücken errichtet und sollen laut Tourenbegleiter an monatlicher Belastung nicht mehr kosten als eine gleich große Mietwohnung in den daneben stehenden Plattenbauten aus den 70er Jahren. Gegenüber dem Bürgerhaus Hagenshof erklärte er uns auch noch, daß der Platzverbrauch für diese Art EFH Bebauung nur unwesentlich größer sei als für 8 und 10 stöckige Hochhäuser.

Das glaube ich nicht. Da ist der Wunsch der Vater des Gedankens.

Was jedoch stimmt: Ich würde auch lieber in EFH wohnen als in einem Plattenbau.

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Egal: Am Bürgerhaus fahren wir durch den Park am Christophoruswerk vorbei zur Essen Steeler Str. und darauf zur B8, die wir überqueren. In der schon so nahen Ferne sehen wir wieder das Hüttenwerk und sind bald am Ausgangspunkt unsere Tour angelangt.

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Wir danken der Tourenbegleitung für ihre Freundlichkeit und für die informativen Vorträge.

Die Gesamtlänge der Tour betrug einschließlich des Bogens durch das Hüttenwerk ca. 30 km.